LINKS & SHOWNOTES
Heute sehen wir doppelt!
Obwohl, hoffentlich lieber nicht uns selbst, denn den eigenen, wahren
Doppelgänger zu sehen gilt als ganz und gar schlechtes Omen. Aber
warum?
Klar, jeder Mensch ist voll einzigartig und schneeflockig, jaajaa,
aber irgendwie auch nicht.
Es gibt unzählige Galileo-mäßige TV Beiträge zu Menschen, die sich
unfassbar ähnlich sehen und nicht direkt miteinander verwandt sind.
Stellen wir uns Genetik einfach mal kurz vor, wie die Character-Engine
von Sims.
Da kannst du seeehr viel kombinieren, aber alle Kombinationen sind
halt dennoch endlich.
Die Chance, dass es jemanden gibt, der nicht mit dir verwandt ist und
dennoch zumindest ein klei bisschen aussieht, als hättet ihr euch
einen Uterus geteilt, wenn man die Augen fest zukneift, ist gar nicht
sooo gering, vor allem, wenn man ein “aller-welts-Gesicht” hat.
Ich würde behaupten, dass ich kein Allerweltsgesicht habe und
niemanden persönlich kenne, die iirgendwie aussieht wie ich. Aber eine
Freundin hat mir mal ein Foto einer Fremden Person aus einer random
Telegram-Gruppe geschickt und als ich das sah, war ich für den
Bruchteil einer Sekunde selbst so davon überzeugt, dass ich das sei,
dass ich mich fragte, wessen Katze ich da wohl auf dem Foto an mich
presse.
Aber es reichen ja manchmal einfach ein paar besonders eindrückliche
Features, damit eine gewisse Ähnlichkeit gesehen wird, auch wenn sie
objektiv nicht unbedingt gegeben ist.
Geht man aber nach der Objektivität, so kam die Biologin Teghan Lucas
von der Adelaide Uni in Australien in ihrer Studie zu einem
interessanten Schluss.
Sie ermittelte die Häufungen bestimmter Gesichts-Merkmale durch eine
Datenbank der US Army (weil die ihre Soldat*innen einfach durchgängig
vermessen und erfasst haben, recht praktisch).
Und kam auf 8 sinnvolle Merkmale, um Gesichter gegeneinander
abzugleichen.
Welche genau werden da nicht verraten, aber die Wahrscheinlichkeit,
dass irgendwer deinem Gesicht in wirklich allen 8 Merkmalen gleicht
liegt bei 1 zu…. na? 1 Billion.
Spannend, aber ich erwähne es auch nur, um einen Eindruck davon zu
vermitteln, dass es nicht so viele exakte Doppelgänger geben kann, als
dass die Geschichten um die es heute geht, damit so einfach zu
erklären wären.
Begriff des Doppelgängers
Doch kommen wir endlich zum Thema und starten mit einer kleinen
Begriffsdefinition.
Der Begriff der Doppelgänger stammt ursprünglich aus dem Deutschen und
hat sich von dort aus in die Welt getragen.
In Deutschland würde ich diese Bezeichnung meist eher scherzhaft
auffassen, während im englischen die paranormale Variante oft
eher ernsthaft als Doppelgänger bezeichnet wird und die scherzhafte
Form davon der “evil twin” also der böse Zwilling ist.
Im deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm finden sich zwei
Definitionen dazu:
„jemand von dem man wähnt er könne sich zu gleicher zeit an zwei
verschiedenen orten zeigen“;
„der einem andern so ähnlich ist dasz er leicht mit ihm verwechselt
wird“.
Die erste Variante ist natürlich die unheimlichere, auch wenn es noch
eine weitere Definition des Doppelgängers ist, von dem wir heute
sprechen,
denn eigentlich beschreibt die erste Definition den Begriff der
Bilokation, also die Fähigkeit ein und der selben Person, an zwei oder
mehr Orten zeitgleich zu sein.
Das wird vorallem in der katholischen Kirche als Standard-Power von
Heiligen angesehen, Franz von Assisi z.B soll es gekonnt haben,
wobei die Erklärung der Kirche war, dass der Drang und Wunsch dieser
Personen, Gutes zu tun, so unfassbar groß war, dass sie einfach
parallel an
verschiedenen Orten ihrer Bestimmung folgten.
Komisch eigentlich, wenn ich irgendwen als “Hexe” oder “Dämon”
bezeichnen würde, dann ja wohl Leute, die sich teilen oder
teleportieren können, aber dem einen Hexentum ist wohl des anderen
“heiliges Wunder”
Die 2. Definition der Grimms ist weniger, grimm, lol.. da sieht einem
ein anderer einfach nur sehr ähnlich.
Unsere Definition für heute ist jedenfalls die paranormale Variante.
Geschichte der Doppelgänger
Nächster Punkt: die Historie
Die Idee der Verwechslung, auch in humoristischer Variante als
Verwechslungskomödie, lässt sich sogar bis zu den Dramen der Antike
zurückverfolgen
und das Konzept der Doppelgänger bzw eines Doppelgeistes oder einer
Entität die jemandem identisch zu sein scheint, ist vielen Religionen,
Mythen und Folklore auf der ganzen Welt bekannt.
z.B in der Mythologie des alten Ägyptens.
Dort war “Ka” ein Teil der menschlichen Seele, der den körperlichen
Tod des Menschen zu dem er gehört, übersteht, den Körper verlässt und
eigenständig weiterlebt, um als das Ego des Lebenden nach dessen Todes
heraus als Schutzgeist bzw. Doppelgänger des Toten zu wirken.
Hast du dich bei unseren Spaziergängen über den nahe gelegenen
Friedhof schon mal mulmig gefühlt?
Das lag dann vermutlich an einem Ankou. Der ist dem ägytpischen “ka”
gar nicht so unähnlich, sie könnten quasi: DOPPELGÄNGER sein. lol.
Im bretonischen Volksglauben heißt es, dass der Ankou jeden
abschrecke, der die Totenruhe stören möchte,
egal ob derjenige aktuell tot oder lebendig ist. Und dass das der
Grund dieses Unbehagens sei, das man auf Friedhöfen spüren kann.
Er ist groß, dürr, skelettähnlich, in Schwarz gekleidet mit weißem
Haar unter seinem schwarzen Hut.
Teilweise hat er eine Schubkarre oder auch ein Pferdegespann dabei,
auf dem er unterwegs ist.
Dann ist das eine Pferd fett und das andere abgemagert. Interessante
side-info.
Aber glaub mir, du möchtest ihn gar nicht sehen, denn obwohl es in
manchen Geschichten heißt,
dass er die Menschen beim Anblick nur eindringlich daran erinnere,
dass niemand dem Tod entkommt, besagen die meisten, dass es bereits
reicht mit ihm zu sprechen,
ihn zu sehen oder gar das Knarren seines Wagens zu hören, um dem Tod
geweiht zu sein.
Also meist man selbst, manchmal aber auch eine Person der man
nahesteht, kommt teilweise auch darauf an, wie laut das Knarzen ist,
das man hört.
Jeder Friedhof hat seinen eigenen Ankou und jedes Jahr zu Neujahr,
wird der letzte Tote aus dem Gebiet der neue Ankou, bis der letzte
Tote des Folgejahres ihn ablöst.
Es gibt auch eine andere Sage, wonach auf neuen Friedhöfen derjenige
zum Ankou wird, der dort als erstes lebendig begraben wird.
SO viele Fragen: als ERSTES? Kam das einfach häufiger vor, man lag
dann im Grab und kratze von innen am Sargdeckel und dachte “mist ey,
ich bin ja nur der 2. und werd nicht mal ankou”?
Denn manchmal soll es dafür auch Abstimmungen gegeben haben… aiaiai..
ich bin mir nicht sicher, ob die Leute sich da wirklich, wirklich
freiwillig zur Wahl gestellt haben.
Er an sich ist kein Doppelgänger, aber ein Aspekt seines Mythos ist
zumindest in manchen Erzählungen, dass er die Gestalt derjenigen
annimmt, die er besucht um ihnen zu verkünden, dass sie ihre Dinge in
Ordnung bringen sollen, weil ihre Zeit gekommen sei.
Der irische Fetch
Er wird als exaktes, gespenstisches Double eines lebenden Menschen
beschrieben, dessen Erscheinung bedrohlich wirkt.
Die Sichtung eines Fetch wird dabei generell als Zeichen des nahenden
Todes desjenigen gesehen, dessen Antlitz er angenommen hat.
Jedoch gab es auch dort noch mal kleine Unterscheidungen.
So hieß es, dass ein Fetch der am Morgen gesichtet wird, im Gegenteil
zum Abend-Exemplar, ein gar langes Leben vorhersagt.
Doppelgänger am Morgen, mach dir keine Sorgen, Doppelgänger am Abend…
öhm gute Nacht.
Der norwegische Vardøgr
Aus Norwegen stammt der Glaube an Vardøgr, was im Grunde so etwas wie
“Vorahnung” bedeutet.
Die selbe Idee heißt bei den Finnen Etiäinen.
Im finnischen Volksglauben heißt es, dass jeder Mensch, aber auch alle
Dinge und Orte eine Art Schutzgeist “haltija” haben.
Einer davon heißt etiäinen (im Grunde das gleiche wie der Norwegisch
Vardogr) und beschreibt eine Art Abbild, Doppelgänger oder Eindruck
eines Menschen, der diesem vorangeht.
Es wird inzwischen auch synonym mit dem Begriff der Vorahnung
verwendet, aber hören wir uns doch eine kurze Geschichte zu diesen,
quasi Vor-gängern, an, denn der sub-reddit “glitch in the matrix” ist
im Grunde
voll von diesen Beispielen, die dort aber eben eher der “wir Leben in
einer Simulation”-Idee zugeschrieben werden.
Hören wir uns eine Geschichte davon an:
“Hier ist ein Glitch in der Matrix, an den ich schon sehr oft in den
letzten Jahren dachte. Es war einfach nur seltsam. Es war 2011 und wir
waren 16.
Meine beste Freundin und ich waren in der Stadt und wollten etwas von
McDonalds holen.
Ihre Kreditkarte funktionierte nicht, also gingen wir zur Bank,
gegenüber von der Mall.
Als wir über die Straße gingen, sahen wir Mark, den besten Freund von
ihrem älteren Bruder. Wir riefen ihm zu “hey, Mark!” und ich rief noch
“cooles shirt”, denn es war ein Löwe mit Flammen drumherum.
Ich erinnere mich so gut, weil ich zu der Zeit ganz schön in ihn
verknallt war.
Er ignorierte uns komplett, als hätte er uns überhaupt nicht gehört.
Wir beide sprachen darüber, dass wir das ganz schön unhöflich fanden.
Wir gingen also über die Straße zum Geldautomaten. Als wir dort waren,
kam uns Mark erneut entgegen. Er trug das Selbe Shirt, wir fragten,
wie er gerade dorthingekommen sei, denn wir hatten ihn doch just
gesehen, wie er über die Straße ging und nun kam er wieder aus der
Richtung.
Er war verwirrt und sagte uns er wollte gerade, sei aber noch nicht
über die Straße gegangen."
Andere Geschichte von einem anderen User:
Ich saß vor ein paar Wochen an meinem Computer im Wohnzimmer und
wartete, dass mein Freund von der Arbeit nach Hause kommt.
Ich muss dazu sagen, dass wir zwei Windhunde haben und sie werden
jedesmal wachsam wenn einer von uns nach Hause kommt,
sie sind dann sehr aufgeregt und stehen an der Tür, bis wir
hereinkommen.
Von meinem Sitzplatz aus konnte ich die Tür nicht einsehen.
Gegen kurz vor 19 uhr, standen beide Hunde aufgeregt vor der Tür.
Ich hörte wie die Tür aufging, und er hereinkam.
Ich ging nicht hin, weil ich gerade dabei war noch meine Hausarbeit
weiterzuschreiben und er normalerweise zu mir an den Computer kommt um
mir hallo zu sagen.
Ein paar Minuten verstrichen und unsere Hunde legten sich wieder hin.
Ich stehe auf um nach ihm zu schauen, aber er war nicht da. Ich dachte
er würde mir einen Streich spielen, aber 10 Minuten später waren die
Hunde wieder an der Tür, genaus aufgeregt wie zuvor und mein Freund
betrat die Wohnung.
Ich fragte ihn, ob er eben etwas vergessen hatte oder warum er noch
mal rausgegangen sei.
Er sah mich irritiert an und sagte er sei gerade erst nach Haus
gekommen.
Weitere Doppelgänger-Stories
Kommen wir jetzt zu ein paar bekannteren, historisch angeblich
“belegten” Doppelgänger-Geschichten
1906 saß Sir Gilbert Parker im britischen Parlament, als er Sir
Frederick Carne Rasch, einen befreundeten Parlamentarier, ein paar
Plätze weiter sah.
Das irritierte Parker, denn Sir Frederick hatte die Grippe ziemlich
stark erwischt.
Höflich grüßte Parker Sir Fredrick und sagte ihm “Ich hoffe doch, dass
es dir besser geht.”
Aber Sir Frederick reagierte überhaupt nicht. Er saß wie zuvor da, mit
versteinerter, grimmiger Mine.
Als Parker erneut zu seinem Freund sah, war der Platz schließlich
leer.
Verwundert ging er umher, auch in die Lobby, fand aber heraus, dass
niemand ihn hatte herausgehen sehen. Als er ein paar weitere
Abgeordnete ansprach, erzählten sie, sie hätten ihn zuvor auch schon
gesehen, aber jetzt sei er offenbar verschwunden.
Als der Wahre Sir Frederick Carne Rasch, der tatsächlich die ganze
Zeit hochfiebrig zu Haus das Bett gehütet hatte, von dem Vorfall
erfuhr, reagierte er relativ unerstaunt.
Er hatte wirklich sehr gern an der Debatte und vorallem dem folgenden
Votum teilnehmen wollen, sodass es ihm logisch erschien, dass sein
Geist sich auf den Weg gemacht hätte, um da mal zuzuschauen.
Seine Familie jedoch war nicht so gut gelaunt und hatten Angst, dass
dieser Doppelgänger ein schlechtes Omen für seinen gesundheitlichen
Verlauf bedeuten könnte.
Aber es war nur ein schlechtes Omen für seine weitere Arbeitszeit,
denn für eine ganze Weile, stichelten ihn seine Kollegen,
wortwörtlich, denn sie
pieksten ihn immer wieder um festzustellen, dass er auch tatsächlich
aus Fleisch und Blut sei.
Es ging soweit, dass er einen sehr sarkastischen Brief in einer
lokalen Zeitung veröffentlichen ließ, in dem er sich entschuldigte,
dass er nicht den Anstang besessen habe, endlich zu sterben, nach
seiner Doppelgängersichtung und dass er fürs nächste Mal Besserung
gelobe.
Katharina die Große, Kaiserin von Russland.
Lag eines Nachts im könglichen Gemach und ratzte tief und fest.
Plötzlich klopfte es laut und wild an ihrer Tür. Davor ihre
Angestellten, total aufeglöst, da sie ja die Kaiserin ja gerade erst
hatten zu Bett gehen sehen.
Doch wer war dann gerade ins Thronzimmer gegangen?
Katharina folgte ihnen und auch sie sah sich selbst. Auf dem Thron.
Schlaftrunken und aufgebracht, ließ sie ihre Wachmänner auf die
Doppelgängerin schießen, doch nichts geschah.
Kurz darauf verstarb Katharina die Große plötzlich.
Ein Beamter aus Weimar namens Triplin ging eines Tages in sein Büro,
um wichtige Unterlagen mitzunehmen. Doch als er eintrat, war sein
Arbeitsstuhl besetzt, mit niemand anderem als ihm selbst und vor ihm:
die wichtigen Dokumente.
Er war nicht im Stande dies irgendwie zu verstehen oder zu reagieren,
also ging er direkt nach Hause, bat jedoch seine Sekretärin ihm die
Unterlagen noch zu beschaffen.
Sie machte sich auf den Weg zum Büro und auch sie sah Triplin dort
sitzen und nahm an, er habe es irgendwie per Seitenstraßen geschafft,
noch vor ihr dort anzukommen.
Evtl. doch eine Art Vardogr, die einfach sehr lange dort beschäftigt
war?
Ein dänischer Arzt, dessen Name aus privaten Gründen nicht
festgehalten wurde, soll regelmäßig in den Zimmern seiner
Patient*innen erschienen
sein und, sobald man ihn versuchte anzusprechen, mit einem lauten
Seufzen wieder verschwunden sein.
Diese Sichtungen geschahen meist, wenn der Arzt eigentlich einen
Termin mit eben jenen Patient*innen gehabt hätte, den er aus anderen
Gründen nicht einhalten konnte.
Diese vielfältigen Berichte gruselten den Arzt jedoch so sehr, dass er
fortan alle bat, ihm einfach nicht mehr von seinem geisterhaften
Doppelgänger zu berichten.
Emilie Sagee und ihre Doppelgängerin
Kommen wir jetzt zu einem der bekanntesten Fälle von
Doppelgänger-Sichtungen, dem von Emilie Sagee.
Sagee wurde 1813 in einem kleinen Dorf in Frankreich geboren.
Ihren Eltern gehörte die hiesige Bäckerei, die recht gut frequentiert
war. Die Familie war dadurch allen Bewohner*innen des Dorfes bekannt
und hätte man jemanden aus der Gegend nach der
Familien-Zusammensetzung gefragt, hätten sie vermutlich von Emilie
berichtet und ihrer Zwillingsschwester, die man jedoch nur sehr selten
sah.
Doch Emilies Eltern waren überfordert von der Situation, sie gruselten
sich sogar vor ihrer Tochter. Denn sie hatten nur eine und ihre
Doppelgängerin, die sie teilweise stumm begleitete, war für viele
Leute deutlich wahrnehmbar, außer für sie selbst.
Irgendwann flog es auf und die Dorfbewohner mieden sie.
Ihre Eltern mussten sie aufgrund der Hetze von der Schule nehmen und
sorgten für Privatunterricht bei sich zu Hause.
Ihr Traumberuf war immer schon Lehrerin, doch sie fand keine
Anstellung aufgrund der Tatsache, dass alle sich vor ihr fürchteten.
Also zog sie aus und tingelte von Region zu Region auf der Suche nach
Arbeit.
Nach rund 18 Kündigungen, startete sie 1845 erneut als Lehrerin einer
Mädchenschule im damaligen Livland, dem heutigen Estland und Letland.
Zunächst lief alles ganz gut, aber schnell verbreitete sich das
Gerücht, Emilie könnte an mehreren Orten gleichzeitig sein, aber
niemand schenkte diesen Vermutungen viel Aufmerksamkeit, sie wurde
wohl einfach manchmal verwechselt, Ende der Geschichte.
Dann stand eine Feierlichkeit der höheren Gesellschaft an und ein
Mädchen, dass sich im Zimmer fertig machte und ihr Kleid anprobierte,
Emilie half ihr, ein paar Stellen des Kleides umnähen. Als das Mädchen
sich umdrehte, um sich im Spiegel zu begutachten, sah sie nicht nur
Emilie neben sich stehen, sondern zwei Emilies.
Ok, Moment, da muss ich noch sagen: Schulterblick, Aufgeregtheit und
ein Spiegel mit ihm Spiel? Evtl. hat die einfach nicht gerafft, wie
Spiegel funktionieren.
Das Mädchen fiel jedenfalls sofort in Ohnmacht,
das ist noch mal ein ganz anderes Thema, warum Frauen des 19.
Jahrhunderts immer ohnmächtig wurden, den Link dazu findet ihr, so wie
alle weiteren, auf unheimlichpodcast.de
Kurz darauf gab Emilie Unterricht und stand an der Tafel. Alle 13 (uuh
magische Zahl) Schülerinnen im Klassenraum, waren schockiert, als sich
neben die junge Lehrerin ihr Doppelgänger positionierte und all
ihre Schreib- und sonstigen Bewegungen an der Tafel imitierte.
Nun hörte auch die Schulleitung davon und zog: keine Konsequenzen. Die
Mädchen würden einfach gern flunkern und hätten kein Interesse am
Unterricht. Basta.
Doch im Sommer darauf, sollte fast alle Schülerinnen (ca 40 an der
Zahl) diesem unheimlichen Treiben beiwohnen.
Emilie war durchs Fenster zu beobachten und pflückte Blumen. Wie man
das so macht im 19. Jahrhundert.
Sie hatten allesamt Nähunterricht.
Die Lehrkraft verließ kurzzeitig den Raum und kurz darauf, trat Emilie
ein, bzw. sie erschien einfach aus dem Nichts, setzte sich
teilnahmslos auf einen Stuhl und betrachtete die Klasse mit leerem
Blick.
Draußen war weiterhin die “echte” Emilie zu sehen, allerdings sah sie
inzwischen sichtlich erschöpft aus und ihre Bewegungen waren abgehackt
und kraftlos.
Zwei sehr mutige Schülerinnen trauten sich nach vorn. Die eine
berührte diese Art Doppelgänger und beschrieb es danach als nicht ganz
fest, etwa wie ein festerer Stoff.
Die andere war noch wagemutiger und schritt durch die zweite Emilie
einfach hindurch, als sie sich zwischen Stuhl und Tisch entlang
quetschte.
Die Doppelgänger Emilie schien, davon unbeirrt, weiterzustarren und
verschwand kurz darauf ins Nichts.
Zu dem Zeitpunkt schien die echte Emilie draußen wieder sehr lebendig,
als wäre zuvor nichts gewesen und tollte weiterhin durch die
Blumenbeete.
Natürlich fragten die Mädchen sie bei nächster Gelegenheit komplett
dazu aus und Emilie berichtete, dass sie sich gewünscht hatte, die
Klasse zu beaufsichtigen,
als sie sah, dass der eigentliche Lehrer den Raum verlassen hatte.
Nachdem in den folgenden eineinhalb Jahren über 30 Schülerinnen durch
ihre Eltern wieder von der Schule abgezogen worden waren,
nachdem sie in ihren Briefen von den gespenstischen Geschehnissen
berichteten,
war die Schulleitung letztlch gezwungen die Reißleine zu ziehen und
Fräulein Sagee zu kündigen.
Emilie war sehr traurig, aber aufgrund ihrer Geschichte auch nicht
überrascht.
Sagee selbst hat nie ihren Doppelgänger gesehen.
Erklärungsansätze vom Doppelgänger-Phänomen
Eine zunächst naheliegende Erklärung wäre die medizinische.
Autoskopie beschreibt verschiedene Phänomene des sich-selbst-sehens.
Schizophrenie, Hirntumore, epileptische Anfälle und Ähnliches können
solche Verkennungen oder auch Halluzinationen hervorrufen.
Das Capgras Syndrom ist extrem selten, wird aber häufig mal als
interessante Sidestory in Arztserien verwendet. Hierbei glauben die
Betroffene,
dass nahestehende Personen durch fremde Doppelgänger ersetzt wurden.
Beim Fregoli Syndrom hingegen, glauben die Patient*innen dass alle
Leute um sie herum eigentlich nur ein und dieselbe verkleidete Person
ist.
Das erinnert mich ein wenig an die Schönen, Reichen und Berühmte Elite
der Welt, hinter der nur verkleidete Adelige stekcken, aus der
Actor based Reality
Episode.
Aber kommen wir zu allgemeinen Hirn-Schäden die zu solchen
Wahrnehmungen führen:
Ein Fall beschreibt einen 21 jährigen Schweizer, der nach einer
durchzechten Nacht sein Double in seinem Bettl iegen sah. Er war
eigentlich in Behandlung wegen Krampfanfällen,
hatte jedoch sowohl seine Medikamente abgesetzt, als auch eben übern
Durst getrunken.
Seine Versuche seinen Doppelgänger zu wecken, hatten keinen Erfolg,
sein Doppelgänger wollte sich nicht rühren.
Dann tauschten sie plötzlich Plätze, er war plötzlich im Körper auf
dem Bett und sah sein doppeltes Lottchen ihn anschreien.
Dieser Kreislauf wiederholte sich ein paar mal, bis der junge Mann in
voller Verzweiflung die Hoffnung hegte sich und seinen Körper wieder
zu vereinen, aus dem Fenster sprang.
Er überlebte den Sprung aus dem 4. Stock relativ unverletzt aufgrund
einiger Büsche.
Nachdem man den Tumor seines linken Temporallappens entfernt hatte,
blieb er fortan sowohl von seiner Epilepsie als auch seinem gruseligen
Doppelgänger verschont.
Doch aaalll das erklärt ja nicht die Fälle, in denen auch, oder
ausschließlich ANDERE die Doppelgänger einer Person sehen, oder
glauben zu sehen. Was ist damit?
Gestaltwandler, Formwandler, Metamorph…
Skinwalker könnte euch paranormalen Gruselfans ein Begriff sein.
Angeblich wurden auch Hexen im Spätmittelalter als Hüllenläuferin
bezeichnet, da man ihnen nachsagte, sie würden über diese
Formwandler-Kräfte verfügen.
Ist es also eine Art Wesen, ein Dämon, irgendetwas, das das Gesicht
einer Person annehmen kann?
Ebenfalls weiter hergeholt, aber natürlich meine favorisierte
Erklärung:
Quanten Physik. Es kann einfach als Erklärung für alles herhalten,
denn seien wir ehrlich: niemand von uns versteht Quanten Physik
tatsächlich,
also spinnen wir uns etwas aus den pop-kulturellen Theorien davon
zusammen:
Paralleluniversen z.B. das Multiversum, nicht zuverwechseln mit dem
metaverse und seinen gruseligen beinlosen Avatar-Doppelgängern.
Was, wenn wir dort einfach nur kurzzeitig in eine andere Dimension
hineinschauen können?
Kurzer Riss in der Raum-Zeit, durch die eine der eventuell zahlreichen
Spiegelvarianten unserer selbst auf der Couch chillt,
während wir doch eigentlich am Wohnzimmertisch unsere Steuererklärung
machen?
lol…leider eher umgekehrt, ich chille und mein Doppelgänger ist
fleißig.
Wie bekomme ich meinen Multiversums-Doppelgänger dazu, in dieser
Realität meine Haushaltsdinger zu erledigen?
Paranormale Life-Hacks, das wäre etwas was mich mal wirklich
interessieren würde.
Wie das clickbaitige 5-minute Crafts auf youtube aber als 5-minute
witch crafts…. !
Geniale Idee.
Wenn wir uns das Paradebeispiel der Quantenverschränkung ansehen, hab
ich schon öfter im Podcast erwähnt glaub ich: zwei Teilchen sind
miteinander verknüpft, wird das eine manipuliert, betrifft es
zeitgleich, absolut instant auch das andere.
Wer sagt uns, dass wir nicht ständig einer Art Verschränkung mit einer
astralen Version unserer selbst unterliegen und aus bisher ungeklärten
Gründen,
in seltenen Fällen eine Trennung von eben dieser stattfindet?
Der umgekehrte Fall, eine spontane Verschränkung von Dingen, denen wir
teils emotional verbunden sind, mit uns selbst, würde Poltergeist
Phänomene erklären.
Oder aber: die Mädchen der Schule wollten Emilie einfach mobben und
erlaubten sich einen richtig fiesen Streich aus dem sie selbst nicht
mehr herauskamen.
Es gibt nämlich auch das Phänomen der Gruppensuggestion
Eine Studie aus dem Jahr 2014 beleuchtete genau diesen Fall.
Es wurde ein Uri Geller Klon ageheuert, also jemand der behauptete er
könne mental Gegenstände verbiegen. Natürlich war es eine Illusion,
der Schlüssel wurde nicht tatsächlich vor den Augen der Zuschauenden
verbogen.
Es gab eine verbogene Version, die die Zuschauenden gesehen hatten,
logisch.
Aber nachdem der Fake Uri Geller sagte “seht, es verbiegt sich noch
vor euren Augen weiter”, führte er den Trick nicht weiter, er zeigte
nur den zuvor gebogenen Schlüssel, den sie bereits gesehen hatten.
Dennoch war die Suggestion so stark, dass 40 Prozent der Anwesenden
hinterher sicher waren, dass sich der Schlüssel auch danach noch vor
ihren Augen weiterverbog.
Die Zahl ließ sich sogar noch auf 60% steigern, nachdem man die
Zuschauer*innen in Kleingruppen aufteilte und ein zugeteilter
Eingeweihter laut die Überzeugung aussprach, es gaaanz genau gesehen
zu haben, die anderen wurden also im Nachhinein noch erfolgreich
beeinflusst, es auch genau gesehen zu haben.
Kommen wir zur abschließenden Frage
Doppelgänger sind astrale Projektionen, Verkünder drohenden Unglücks
oder spukhafte Fernwirkung einer anderen Dimension, auf jeden Fall
paranormal und keines Falls natürlich erklärbar:
TRUUUEEEE Oder Schmu?
Was glaubst du?
Geh einfach auch
https://www.instagram.com/unheimlichpodcast/
dort kannst du in der Story bzw. dem Highlight darüber abstimmen und
natürlich unterm Post kommentieren, ob du schon mal deinen
Doppelgänger gesehen hast, oder das eines anderen…und ob du seitdem
noch..ehm lebst.
Weiterhin würde es mich natürlich freuen, wenn du für den
unheimlichpodcast eine positive Bewertung in der
Spotify
App,
bei
Apple Podcasts, oder bei euren besten Freund*innen hinterlässt.
Doppelgänger & evil twinsUnheimlich - Mystery
Podcast #21
Autorin: Franziska Ahorn