Heute geht es um das Ganzfeldexperiment!
Und wir werden es durchführen, mit der Fragestellung, ob uns die Ganzfeld-Technik ermöglicht, außersinnliche Wahrnehmungen und telepathische Übertragungen zu erzeugen.
Was wir heute sehen, oder auch nicht sehen, wird eine zentrale Rolle spielen.
Ich sehe was, was du nicht siehst. Denn Wahrnehmung ist sehr subjektiv, wie wir wissen. Unsere Hirne ordnen die Dinge in unserer Welt anhand der Art wie wir diese wahrnehmen, oder?
Nicht ganz. Wahrnehmungs-Täuschungen funktionieren ja zum Beispiel unter anderem, weil unser Gehirn einen Sinnesreiz verarbeitet, den es entweder anders kennt und ihn daher korrigieren will, oder weil es den Sinnesreiz zb aus Sicherheits-Gründen anders wahrnehmen MÖCHTE!
Wenn du angespannt bist und dein Stresslevel hoch ist, hörst du z.b. ein Geräusch viel intensiver, als es vielleicht eigentlich in einer entspannten Atmosphäre der Fall wäre. Ist ja auch ganz gut, dann überhört man in Stressituationen keine Raubtiere die einen wegsnacken wollen.
Aber unser Gehirn blendet auch viele Informationen einfach aus, bzw. filtert sehr stark. Das können wir zum Beispiel beim Cocktail-Party Phänomen beobachten.
Sagen wir du bist auf einer entspannten, aber lauten Party, bei der viele Menschen miteinander quatschen. Eine große Geräuschkulisse entsteht und du konzentrierst dich auf das Gespräch mit den Menschen, die direkt um dich herum sind. Du blendest die anderen Gespräche automatisch aus. Sobald aber jemand am anderen Ende des Raumes in normaler Lautstärke deinen Namen erwähnt, zack, spitzt du die Ohren und hörst zu, was über dich erzählt wird.
Das bedeutet, dass du, obwohl du selektiv deinen direkten Gesprächspartner*innen zuhörst, auch gleichzeitig ALLES andere wahrnimmst, aber dein Gehirn das einfach ausblendet.
In wie weit man da nun von wirklichem Vordringen der anderen Informationen ins Arbeitgedächtnis des Hirns sprechen kann, darüber gibt es diverse Abhandlungen unter anderem von der tollen Forscherin Diana Deutsch, die viel zum Thema Psychologie im Zusammenhang mit Musik, aber auch auditiven Phänomene im Allgemeinen erkundet hat.
Wir können uns also nicht immer auf unsere Sinne, bzw. die akurate Interpretation dieser Sinne durch unser Gehirn, verlassen.
Und wir blenden auch ganz viele Informationen automatisch aus. Nehmen wir dann eventuell sogar mehr wahr, als wir uns eigentlich vorstellen können?
Es gibt unzählige Geschichten von Menschen die auf ihr sogenanntes "Bauchgefühl" gehört haben und dadurch offensichtlich Katastrophen entgangen sind. Von Flugzeugpassagieren, die sich kurzfristig umentschieden und deren gebuchtes Flugzeug später abstürzte
Bishin zu Autofahrern die sonst nie einen Sicherheitsgurt trugen und ihn 2 Minuten vorm Crash anlegten.
Hierbei muss man meiner Meinung nach unterscheiden zwischen Dingen die man der Durchschnittsmeinung nach nicht vorhersehen kann, wie z.B. den Flugzeugabsturz und Katastrophen wie z.B. "mir gefällt die Gewitterwolke nicht, lass uns in den Keller gehen whooops da fliegt unser Dach weg, war offenbar doch ein Tornado".
Denn bei letzterem gibt es das wirkliche Bauchgefühl. Wir nehmen wahr, dass etwas bedrohlich ist, können es aber nicht genau zuordnen. Diese Intuition, mit der wir außer einem mulmigen Gefühl erst mal nichts handfestes anfangen können, ist teilweise wissenschaftlich belegbar und sicherlich eine ganze Episode wert.
Kommen wir noch mal zu der Frage: nehmen wir mehr wahr, als wir eigentlich merken? Filtern wir mehr heraus, als nötig wäre? Und wie könnten wir diese intuitiven Fähigkeiten nutzen, sofern sie tatsächlich vorhanden sind?
Wir fokussieren uns heute daher auf die Möglichkeit der Gedankenübertragung und vo rallem natürlich der Möglichkeit des "Außersinnlichen Wahrnehmens".
Nennt es "Psi Fähigkeiten", wie die Parapsychologie so schön sagt oder Telepathie, es gibt viele Varianten davon wie bespielsweise Prägkognition, wenn man damit in die Zukunft blickt, Retrokgnition, wenn man in die Vergangenheit schaut oder "Hellsehen". Wir testen das jetzt.
Natürlich riiiiichtig wissenschaftlich. Wir nehmen uns nämlich das Ganzfeld Experiment des Psychologen Daryl Bem von der Cornell-Universiät als Vorbild.
Ganzfeld übrgigens mit Z so wie das gesamte Feld, nicht mit S wie das Federtier...
Zusammen mit seinem britischen Kollegen Charles Honorton von der Uni Edinbourgh hat Bem 1994 die Ergebnisse mehrjähriger "Ganzfeld-Studien" mit denen er bereits in den 70er Jahren startete, zusammengetragen.
Die ersten bekannten Ganzfeld Studien wurden allerdings im Jahr 1930 von Wolfgang Metzger durchgeführt. Dieser hatte im Krieg das Augenlicht der linken Seite veloren und daraufhin ein sehr spezielles Interesse an visueller Wahrnehmung entwickelt. 1930 veröffentlichte er die ersten Ergebnisse mit dem Titel "Optische Untersuchungen am Ganzfeld".
Generell geht es beim Ganzfeld darum, dass die Versuchsperson eintaucht in eine Art Lichtfeld. So kann man es knapp formulieren denke ich. Eine Art neutrale Fläche wird geboten. Möglichst keine Struktur, Neutralität ist geboten.
Die bekannteste Versuchsreihe Metzgers von 1930 hatte speziellen Versuchsaufbau, der von seinen allerersten Versuchen abwich.
In den ersten Versuchen hatte Metzger ein sehr dichtes Feld vor der Testperson aufgebaut, dass diese konkav, also gewölbt, umgab..
In der Versuchsreihe von 1930 hingegen gab es eine sehr glatte beleuchtete Wand auf die die Testperson und der Versuchsleiter nebenbeibemerkt, starrten. Er kommt jedoch zum Schluss, dass es eigentlich Wurst ist.
Zitat "Ob der Beobachter sich vor einer nahen oder fernen, einer ebenen oder gekrümmten Fläche befindet oder in einem wirklichen Nebel, das Erlebnis muß immer dasselbe sein: Er schwimmt in einem Lichtnebel, der sich in unbestimmter Entfernung verdichtet"
Er geht im Weiteren darauf ein, dass es immer eine Beziehung zwischen Betrachter und Betrachtendem gibt. Die Eindringlichkeit des Ichs steht also beim Ganzfeld an erster Stelle. Was passiert da in mir und durch mich selbst, statt was passiert da MIT mir und AN mir. Das draußen ist weg.
Später wurde Metzger ein großer Verfechter der Gestaltpsychologie, die besagt dass Dinge, Systeme, im Ganzen erfasst werden, statt Teil für Teil. Der Kreis schließt sich thematisch.
Das ist ein hochinteressantes "Feld". So im "Ganzen".
Wer sich genauer dafür interessiert, kann auf unheimlichpodcast.de einen Link zu einer philosophischen Diplomarbeit einer gewissen Maria Schlachter zu dem Thema Metzgers finden, die wirklich neugierig macht auf das Thema.
Während sich also Metzger 1930 mit dem Ganzfeld an sich beschäftigte, der milden sensorischen Deprivation und deren Auswirkungen auf den Menschen, also was passiert, wenn der Mensch wenig Input und Stimulation bekommt, Hat sich Bem ab 1970 mit der Frage beschäftigt, ob durch die Wahrnehmungen während des Abgeschirmtseins eine telepathische Übertragung möglich ist.
Erklärungen:
Es gab bisher noch kein Ganzfeldexperiment mit Telepathie-Komponente, dass überdurschnittlichen Erfolg bei der Trefferqoute nachweisen konnte, ohne gleichzeitig grobe Fehler im Versuchsaufbau zu haben. Ich behaupte hier keines wegs, dass wir hier besser gewesen sein, wir machen das hier aus Jux. Aber die Studienerhebungsfehler wären eigentlich alle größtenteils vermeidbar im Vorhinein. Dass mal dazu.
Und dann ist doch die Frage: was passiert da eigentlich?
Als kleines Kind lag ich oft auf dem Sofa und drückte auf meinen Augen herum. Wenn meine Eltern fragten “was machst du da?” Hab ich gesagt “ich gucke mir Teppiche an” Das war eigentlich Antwort genug. Hast du das auch mal gemacht? Ich hab es gestern noch mal getestet, aber es funktioniert nicht mehr ganz so farbenfroh und fraktal-artig.
Im englischsprachigen Raum gibt es den Begriff “Prisoner’s cinema” also das Gefangenen-Kino. Es beschreibt Lichtpunkte, die bei langem Ausharren in Dunkelheit vor den Augen erscheinen. Sensorische Deprivation wird zur Meditation, aber auch Folter verwendet und kann nach längere Zeit psychische Schäden anrichten.
Pythagoras Gefolgschaft hat sich wohl in dunkle Höhlen begeben um Erleuchtungen durch die entstehenden Visionen zu erhalten.
Das Gehirn tut sich sehr schwer ohne Input. Es stellt die Tätigkeit nicht einfach ein, es macht weiter mit dem Interpretieren und wenn nix da ist, wird was geschaffen. Und da wir hier eine milde Form der sensorischen Deprivation gewählt haben, haben wir eine einfache Leindwand geschaffen, die uns leichter Formen und Visionen ausbilden lässt. Unser Gehirn schafft Strukturen, wir suchen ständig nach Mustern und zur Not kreieren wir sie einfach selbst.
Wenn wir keinen Input bekommen, macht unser Gehirn selbst Disco, soweit steht’s fest.
Das Ganzfeld hilft, telepathische Fähigkeiten hervorzurufen oder zu verstärken.
Das Ganzfeld Experiment und die TelepathieUnheimlich - Mystery Podcast #15 Autorin: Franziska Ahorn